Wander-/ Kletter-/ Arbeitswochenende im Allgäu

unverhofft kommt oft.

Eigentlich wollte ich 'nur' mit meiner Freundin Steffi einen Tag wandernd in den Bergen verbringen, danach vielleicht bissi saunieren und wieder heimfahren... als Geburtstagsgeschenk quasi.

Es kam aber so ziemlich alles anders und es wurde mal wieder ein so unglaublich schönes Wochenende, das ich nie vergessen werde.

Am Samstag ging ich mit Steffi, Jürgen und Bernd wandern:

von Gunzesried auf den Kirchenstein → Steineberg → Stuiben

Am Kirchenstein kletterte ich das erste Mal! Bernd, bzw. Jürgen stiegen vor, um Steffi und mich zu sichern. Dann war es soweit. Von unten da das alles sehr einfach aus: überall schienen Griffe zu sein... 'da komm ich gut hoch!' redete ich mir noch ein. Als ich dann aber so im Berg hing und mehr oder weniger verzweifelt nach den herausragenden Steinen suchte, an denen ich mich festhalten, bzw hochziehen wollte, stellte ich fest, dass das garnicht so einfach war. Ich musste mich sammeln und wieder bissi beruhigen. Dann ging´s weiter. Ich konzentrierte mich auf die Möglichkeiten, die ich hatte, um mich weiter den Berg hochzuziehen und zu drücken. Und die waren teilweise nur 3 cm groß. Das war ein schon ziemlich geiles Gefühl. Ich erreichte den Absatz und entschied, dass das für´s erste Mal reicht. Ich musste nicht zum Gipfel hoch. Nicht heute. Schließlich musste ich das ja auch wieder runter.

Das Abseilen war so genial! Jürgen meinte, ich solle dem Material und ihm vertrauen und mich einfach fallen lassen und dann mit den Beinen den Berg rückwärts hinuntergehen. Das tat ich. Seht selbst:

Danach stiegen wir zum Steineberg hoch und von da aus durch das ein oder andere Schneefeld zum Stuiben. Dort angekommen genossen wir am Gipfel unsere Brotzeit, die aus Weißwürst mit Brezen bestand. Wir teilten gerecht mit den Dohlen und stiegen wieder nach Gunzesried ab.

Beim gemütlichen Grillabend auf der Terrasse konnten wir zum ersten Mal in diesem Jahr draußen sitzen bleiben bis es dunkel war. Es war ein rund herum gelungener und erfolgreicher Tag.

Der Sonntag wurde etwas ruhiger: Spazieren am bzw. im Forggensee, Schwemmholz für Dekozwecke sammeln, gemütliche 10km mit Steffi an der Iller laufen und einfach die Seele baumeln lassen bei herrlichstem Sonnenschein.

An diesem Tag entschied sich auch der Ablauf für den kommenden Tag.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Timo, meinem Chef bedanken, dass ich so spontan frei bekam.

Danke Timo :)

Das Waltenberger-Haus vom Schnee befreien. Das war unser Auftrag.

Der Montag begann zeitig.

Wir fuhren nach Sonthofen, wo wir die DAV-Mitglieder trafen und von dort aus ging es mit Fahrgemeinschaften nach Oberstdorf. Dort warteten wir auf den Heli, der uns zum Waltenberger Haus hochfliegen sollte.

Oben angekommen, verteilten sich die Vereinsmitglieder und Handwerker rasch rund um die Berghütte und begannen zu arbeiten: sägen, spachteln, Schnee schippen, Steine aus dem Schnee ausgraben... schnell wurde uns auf über 2000m warm. Wir hatten unseren Spaß :)

Ich war mal wieder so ein Glückspilz. Ich durfte ein Steinherz, das ich in meinem Rucksack schon eine Weile mit mir herumtrug und eines, das ich zufällig auf der Baustelle fand, in die Fassade des neuen Waldenberger-Hauses einbetonieren. Ich durfte mich quasi dort verewigen. Ziemlich cool! Sie befinden sich an der Wand zur Sonnenterrasse... also wer mal hochkommt... haltet die Augen mal offen, dann entdeckt ihr sie bestimmt :)

Was für ein unvergessliches Wochenende mal wieder. Bin noch total überwältigt von all den Eindrücken, den neuen Erfahrungen, tollen und lustigen Momenten, den lieben Menschen, die kennenlernen durfte. Ich bin so dankbar für alles.

Freu mich schon mit Steffi und Alice zum fertigen Waltenberger-Haus hochzuwandern, um es uns dort auf der Terrasse gut gehen zu lassen und dort zu nächtigen :)