Sonthofer Frühlingslauf

Ich sollte endlich damit aufhören allen möglichen Leuten von meinen Vorhaben bzw. Wunschzielzeiten zu erzählen. Das ist einfach nichts…. aber der Reihe nach.

 

Sonntagmorgen, mein Wecker klingelt. Ich schalte ihn aus… schlaftrunken erinnere ich mich, dass heute Nacht die Umstellung auf Sommerzeit erfolgte und bin hellwach. WIE SPÄT IST ES? Hat mein Handy die Uhrzeit automatisch vorgestellt? Ich hab verschlafen. Ganz bestimmt! Nachdem wie ich wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Wohnung rumgerannt bin, um festzustellen, dass mir nur die Atom-Uhrzeit Gewissheit verschaffen kann, warf ich mein Tablet an und stellte beruhigt fest, dass ich im Zeitplan war.

 

Ich packte meine sieben Sachen, fuhr los, fuhr wieder heim, weil ich die Hälfte vergessen hatte. Fuhr wieder los, kam unterwegs in eine Polizeikontrolle und kam schließlich bei meiner Freundin an. Nach einem ausgedehnten Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Sonthofen.

 

Vor dem Start war ich das reinste Nervenbündel. Alle Läuferinnen und Läufer sahen viel fitter aus und liefen bestimmt alle schneller als ich. Wie kam ich nur darauf zu sagen, dass ich eine neue Bestzeit von 52:xx min aufstellen will? Aber ich wollte tatsächlich testen, was ich mittlerweile auf 10 km rausholen kann. Nach Malle. Nach all den Kilometern und Höhenmetern.  Meine Freundin, die zur mentalen Unterstützung dabei war, gab ihr Bestes. Sie redete auf mich ein, versuchte mich zu beruhigen, dass ich mich nicht so unter Druck setzen soll, mein Tempo laufen soll… doch ich war wie in einem Tunnel, vernahm ihre Stimme nur entfernt durch das Stimmengewirr aus den Menschenmassen und dachte an die Worte meines Lauffreundes ‚du musst Gas geben. Auf 10 km gibt es keine Strategie. Einfach am Limit durchballern. Sterben auf Raten‘.

Fünf Minuten vor dem Startschuss versuchte ich mit ein paar tiefen Atemzügen meinen Puls vergebens ein paar Schläge zu senken. – PENG – das Rennen begann und die Menge setzte sich schnell in Bewegung. 4:30 Pace zeigte meine Uhr. Viel zu schnell.

Nach den ersten zwei Kilometern, die ich ungefähr in dieser Geschwindigkeit zurücklegte, war mein Puls ganz oben angelangt. ‚Ich halt das nicht durch. Niemals. Ich werde sterben. Ich nehm nur etwas Geschwindigkeit raus. 5:10… das fühlt sich besser an‘. Zu hartem Metal-Sound hängte ich mich an eine Frau, die mein Tempo lief.

 

5 km in 24:50 min. ‚Scheiße. Erst die Hälfte. Jetzt das Ganze nochmal. In genau diesem Tempo. Ich kann nicht mehr‘.  Meine Muskeln begannen schon zu brennen. Ich musste mich irgendwie neu motivieren. Ein anderes Lied! Nicht wirklich…. Irgendwie ging es weiter… immer schön an der Iller entlang, aber ich wurde langsamer… 5:30. Bei Kilometer 6 war der Wendepunkt auf einer Brücke, den ich nach 30 Minuten erreichte und ich rechnete schnell: noch 4 km. Wenn ich eine 5er Pace halten kann…. Könnte gut werden. Als es kurzzeitig etwas bergab ging, konnte ich wieder Tempo aufnehmen.

 

Kilometer 7… aus dem Nichts sprinteten Läufer an mir vorbei und ich wünschte mir, dass ich das auch könnte. Ich kämpfte weiter gegen die Schmerzen in meinen Waden und hoffte inständig, dass das Ziel bald in Sichtweite kam.

Kilometer 9: ‚ach Menno, jetzt ist es schon wieder bald vorbei. Diana, geniese es! Nur noch bissi mehr als zwei Stadionrunden. Hol alles aus dir raus!‘ Ich tippte an meinem Kopfhörer auf das nächste Lied. Es war ‚Runnin` von Adam Lambert‘. Mein Lieblingslied beim Laufen. Ich überholte noch ein paar Mitstreiter und befand mich auch schon auf der Zielgeraden, wo meine Freundin stand und mich anfeuerte und schnell  ein Bildle von mir schoss.

 

Als ich meine Zeit beim Zieleinlauf sah, war ich überglücklich! Ich hatte meine Wunschzeit unterboten. 51:38 min sind es geworden. Ein zuckersüßes, kleines Mädchen mit Sommersprossen im Gesicht hängte mir die Medaille um den Hals. Ich bedankte mich bei ihr und sank auf das nächste, freie Stückchen Wiese, um den Moment zu genießen und wieder zu Atem zu kommen.

 

Was für ein Lauf! Nie wieder laufe ich 10 km! Ich bin für diese kurzen Distanzen einfach nicht gemacht.

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Kommentare: 12
  • #1

    Carmel (Freitag, 07 April 2017 13:10)

    Hey Diana, mal wieder schön geschrieben :) und glückwunsch zur unterbotenen Wunschzielzeit! Liebe Grüße Carmel

  • #2

    Diana (Montag, 10 April 2017 07:35)

    Vielen lieben Dank, Carmel! :)

  • #3

    bibi (Mittwoch, 19 April 2017 19:58)

    Toll gemacht Schwesterle ♥weiter so ;-)

  • #4

    Diana (Mittwoch, 19 April 2017 20:13)

    Dankeschön Bi!! Ich geb mein Bestes! :D

  • #5

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